Vari-Point 1×30 – Reflexvisiere im Test

Reflexvisiere im Test – Vari-Point 1×30

©Frank Heil

5.8

Im Revier getestet und für Sie bewertet – Das Vari-Point 1×30. Von SAUEN Tester Frank Heil

Sauen hat neun verschiedene Reflexvisier im Revier getestet, denn schnelle Zielerfassung ist auf flüchtige Sauen das a und O, will man sie roulieren lassen. Und genau das ist die Stärke von Rotpunktvisieren – das sofortige Draufsein.

Das Vari-Point 1×30

Die Reflexvisiere/Rotpunktvisiere sind auf kurze Distanzen eine Alternative sowohl zur offenen Visilereung als auch zum Zielfernrohr. Muss es schnell gehen, gelingt mit dem Zielfernrohr nicht immer ein perfekter Anschlag. Hat das Auge endlich das Absehen im Zielfernrohr erfasst, genügt – besonders wenn es sich um Ansitz-Zielfernrohre mit bei 3-fach beginnender Vergrößerung handelt – oft das Sehfeld nicht, um das Ziel zu finden. Der Jäger kommt nicht zum Schuss. Anders beim Nutzen eines Reflexvisiers. Im Anschlag sieht der Jäger sofort den roten Leuchtpunkt, erfasst blitzschnell das Ziel und betätigt den Abzug. Der Schuss trifft dort, wo der rote Punkt hingezeigt hat. Da der Jäger dabei beide Augen geöffnet hat, ist er sich sicher, dass er das richtige Stück getroffen und weder Standnachbarn noch Hinterland gefährdet hat. In jeder Situation hat er den vollen Überblick. Mit Reflexvisieren ist der Jäger besonders dann erfolgreich, wenn es auf Schnelligkeit und Präzision ankommt.

Reflexvisiere für die Drückjagd

Deshalb erhalten bei den unterschiedlichen Arten von Bewegungsjagden zunehmend Reflexvisiere ihre Chance, dies zumeist auf Drückjagd-Repetierern, Doppelbüchsen und kombinierten Waffen, immer häufiger aber auch auf Flinten. Der Hauptgrund dafür liegt in den konzeptedingten Vorteilen gegenüber Zielfernrohr und offener Visierung. Der in der Regel schmale Gehäuserahmen der Reflexvisiere erlaubt eine Zielaufnahme mit zwei offenen Augen. Außerdem ist ein Reflexvisier schnell in Anschlag zu bringen. Es kommt mechanischen Visieren wie Kimme und Korn oder einer Drückjagdschiene in der Geschwindigkeit sehr nahe. Das Reflexvisier bietet jedoch bezogen auf Präzision und Ergonomie deutliche Vorteile. Vor allem für ältere Jäger ist weiterhin die Anpassung des Zielauges auf die drei Ebenen Kimme, Korn und Ziel schwierig. Reflexvisiere (aber auch Zielfernrohre) lösen dieses Problem.

Der Reflexvisiertest

Wir haben aus der Vielfalt der im Fachhandel angebotenen Reflexvisiere ohne Vergrößerung (es gibt auch solche mit z.B. zweifacher Vergrößerung) neun Stück ausgesucht, auf Jagdwaffen montiert und sie im Revier geführt. Nachfolgend in willkürlicher Reihenfolge ihre Beschreibung und ihre durchaus subjektive Bewertung. Eines bereits jetzt schon mal vorweg: Auch für relativ wenig Geld zu habende Reflexvisiere erledigen ihre Aufgaben zumindest zur Zufriedenheit. Wer jedoch ein robustes, mechanisch stabiles, wasserdichtes Reflexvisier mit hoher Lichttransmission auf seiner Jagdwaffe führen will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.

Reflexvisiere im Test - Vari-Point 1x30

©Hersteller

Technische Daten des Vari-Point 1×30

Hersteller AKAH
Vertrieb AKAH
Modell Vari-Point 1×30
Stabilität hoch
Vergütung Objektivlinse vergütet
Wasserdicht spritzwassergeschützt
Gehäuse geschlossen
Gehäusematerial Leichtmetall
Länge 160 mm
Gewicht 170 g
Besonderheiten nur spritzwassergeschützt

Das spritzwassergeschützte Reflexvisier erinnert vom Aussehen her an ein Drückjagd-Zielfernrohr. Seine Kennzeichen: in der Größe verstellbarer Rotpunkt (2, 4, 8, 12 MOA; MOA (minute of angel) = eine Bogenminute ist 1/60 Grad, auf 100 m sind das rund 7 mm), die Helligkeit lässt sich in elf Stufen regeln; Batterie: CR 2032. Zwei Weaver-Ringe im Durchmesser von 30 Millimeter gehören zum Lieferumfang. Das Einschießen/Justieren erfolgt unkompliziert wie beim Zielfernrohr. Ein Klick entspricht 9,3 Millimeter auf 100 Meter.

Reviererfahrungen mit dem Vari-Point 1×30

Montiert auf einer Savage 111 Euro im Kal. 8×57 IS ging das AKAH-Rotpunktvisier während der Erntejagd (Raps, Getreide) durch die Hände mehrerer Jäger. Alle kamen bei Tageslicht damit sehr gut zurecht. Da nicht völlig wasserdicht, bedurfte es beim Einsatz an Regentagen einer gewissen Sorgfalt. Die über 50 abgegebenen Schüsse beeinträchtigten die Absehen-Stabilität nicht.

Unser Fazit


Funktionalität, Optikqualität
6
Montagevielfalt
4
Widerstandsfähigkeit
5
Verarbeitungsqualität
6
Preis/Leistung
8