Zeiss Compact Point – Reflexvisiere im Test

Reflexvisiere im Test – Zeiss Compact Point

©Frank Heil

7.6

Im Revier getestet und für Sie bewertet – Das Zeiss Compact Point. Von SAUEN Tester Frank Heil

Sauen hat neun verschiedene Reflexvisier im Revier getestet, denn schnelle Zielerfassung ist auf flüchtige Sauen das a und O, will man sie roulieren lassen. Und genau das ist die Stärke von Rotpunktvisieren – das sofortige Draufsein.

Das Zeiss Compact Point

Die Reflexvisiere/Rotpunktvisiere sind auf kurze Distanzen eine Alternative sowohl zur offenen Visilereung als auch zum Zielfernrohr. Muss es schnell gehen, gelingt mit dem Zielfernrohr nicht immer ein perfekter Anschlag. Hat das Auge endlich das Absehen im Zielfernrohr erfasst, genügt – besonders wenn es sich um Ansitz-Zielfernrohre mit bei 3-fach beginnender Vergrößerung handelt – oft das Sehfeld nicht, um das Ziel zu finden. Der Jäger kommt nicht zum Schuss. Anders beim Nutzen eines Reflexvisiers. Im Anschlag sieht der Jäger sofort den roten Leuchtpunkt, erfasst blitzschnell das Ziel und betätigt den Abzug. Der Schuss trifft dort, wo der rote Punkt hingezeigt hat. Da der Jäger dabei beide Augen geöffnet hat, ist er sich sicher, dass er das richtige Stück getroffen und weder Standnachbarn noch Hinterland gefährdet hat. In jeder Situation hat er den vollen Überblick. Mit Reflexvisieren ist der Jäger besonders dann erfolgreich, wenn es auf Schnelligkeit und Präzision ankommt.

Reflexvisiere für die Drückjagd

Deshalb erhalten bei den unterschiedlichen Arten von Bewegungsjagden zunehmend Reflexvisiere ihre Chance, dies zumeist auf Drückjagd-Repetierern, Doppelbüchsen und kombinierten Waffen, immer häufiger aber auch auf Flinten. Der Hauptgrund dafür liegt in den konzeptedingten Vorteilen gegenüber Zielfernrohr und offener Visierung. Der in der Regel schmale Gehäuserahmen der Reflexvisiere erlaubt eine Zielaufnahme mit zwei offenen Augen. Außerdem ist ein Reflexvisier schnell in Anschlag zu bringen. Es kommt mechanischen Visieren wie Kimme und Korn oder einer Drückjagdschiene in der Geschwindigkeit sehr nahe. Das Reflexvisier bietet jedoch bezogen auf Präzision und Ergonomie deutliche Vorteile. Vor allem für ältere Jäger ist weiterhin die Anpassung des Zielauges auf die drei Ebenen Kimme, Korn und Ziel schwierig. Reflexvisiere (aber auch Zielfernrohre) lösen dieses Problem.

Der Reflexvisiertest

Wir haben aus der Vielfalt der im Fachhandel angebotenen Reflexvisiere ohne Vergrößerung (es gibt auch solche mit z.B. zweifacher Vergrößerung) neun Stück ausgesucht, auf Jagdwaffen montiert und sie im Revier geführt. Nachfolgend in willkürlicher Reihenfolge ihre Beschreibung und ihre durchaus subjektive Bewertung. Eines bereits jetzt schon mal vorweg: Auch für relativ wenig Geld zu habende Reflexvisiere erledigen ihre Aufgaben zumindest zur Zufriedenheit. Wer jedoch ein robustes, mechanisch stabiles, wasserdichtes Reflexvisier mit hoher Lichttransmission auf seiner Jagdwaffe führen will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.

Reflexvisiere im Test - Zeiss Compact Point

©Hersteller

Technische Daten des Zeiss Compact Point

Hersteller Zeiss
Vertrieb Fachhandel
Modell  Compact-Point
Stabilität hoch
Vergütung Mehrschichtvergütung
Wasserdicht ja
Gehäuse offen
Gehäusematerial Leichtmetall
Länge 58 mm
Gewicht 75 g
Besonderheiten Lotutec-Beschichtung

Die Kennzeichen: robustes Metallgehäuse; große Glaslinsen mit Lotutec; manuelle Dimmsteuerung; Möglichkeit des Batteriewechsels, ohne das Gerät abzunehmen; Fach fasst zwei Batterien (2x 1632); in fünf Intensitätsstufen dimmbarer Leuchtpunkt; Deckungsmaß zehn Zentimeter auf 100 Meter; drei verschiedene Montageversionen, um es auf unterschiedlichste Waffentypen möglichst niedrig zu montieren. Sowohl das Ein-/Ausschalten als auch die Dimmsteuerung erfolgen mit einer einzigen Funktionstaste.

Reviererfahrungen mit dem Zeiss Compact Point

Montiert auf einer Blaser R93 Success, kam das Reflexvisier zum Einsatz, wenn es dem Schuss auf Wild in der Bewegung galt. Der schmale Rahmen der Sichtplatte verdeckte kaum etwas vom Ziel. Bei Bedarf ließ es sich mit einem Griff montieren und nach Wandel der Situation im Nu wieder abnehmen. Als zweckmäßig erwies sich bei Nahschüssen die niedrige Montage.

Unser Fazit


Funktionalität, Optikqualität
9
Montagevielfalt
8
Widerstandsfähigkeit
6
Verarbeitungsqualität
9
Preis/Leistung
6