SAUEN Ausgabe 01/2017 Das Traumrevier

Neulich, im Januar in der Eifel. Ich kannte weder die Gegend noch das Revier. War der Einladung eines Freundes gefolgt, der noch „nachjagen“ musste. Ich hatte keine besonderen Erwartungen, außer, bei traumhaften Puder zuckerschnee und Mond auf dem Nachtansitz vielleicht ein paar Sauen zu sehen – und vielleicht einen Frischling zu schießen. Es kam ganz anders. Schon beim Angehen sah ich eine große Rotte Sauen, die sich langsam, durch mich aufgemüdet, den Hang hochtrollte. „Verdammt“, dachte ich und hastete zu meinem Platz, 200 Meter weiter oben. An der „Kirrung“ angekommen, musste ich feststellen, dass es gar keine Kirrung gab. Fast ebenso schnell erkannte ich, dass die flüchtigen Sauen nicht die letzten Kreaturen in jenem Wald gewesen waren. Nach einigen Stunden im Mondlicht hatte ich sage und schreibe sechs Rotten Schwarzwild vorgehabt. Bei keiner einzigen davon schien ein einziger Frischling zu fehlen. Es mussten an die 100 Sauen gewesen sein, von denen ich zu wenige zum Bleiben überreden konnte. Liebe Leser, das erste Mal, seitdem ich Saujäger bin, bekam ich es mit der Angst zu tun. Und diese Angst wurde nicht kleiner, als man mir sagte, dass in diesem Revier kein einziges Korn Futter verabreicht wird. Und die Angst wurde nicht kleiner, als man mir sagte, dass das nächste Maisfeld 50 Kilometer entfernt läge. Und sie wurde nicht kleiner, als ich die exorbitanten Wildschäden auf den Wiesen in dem großen Pachtrevier sah. Es war zum Fürchten. Langsam, ganz langsam sickerte durch, was ich schon so oft gehört, aber nie geglaubt habe….

  • Das Traumrevier
    • Sauen hegen und drücken im Feld
    • Sauen schonen und halten im Wald
    • Sauen locken - so schlecht wirken Additive
  • Wärmebild vs. Nachtsicht
    Was bringt mehr bei der Nachtjagd
  • Hundeortung
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