Wildschaden vermeiden – Das perfekte Revier von Hubert Witt

Wildschaden vermeiden – Das perfekte Revier von Hubert WittSauen Wildschwein Jagd Jägermagazin hunting wildboar

©Thomas Atwell

Jeder Landwirt und Jäger möchte Wildschaden vermeiden, doch meist ist das eine Sisyphusarbeit.

Das man dennoch quasi schadlos glücklich  werden kann, zeigt die wunderbare Welt des Hubert Witt, wie Dr. Lucas von Bothmer berichtet.

Wildschaden – Unvermeidbar?

Der Wildschaden treibt mancherorts Revierpächter an den Rand des Ruins. lernfähiges Schwarzwild, hohe Wilddichten, Maisanbau und Grünland – eine explosive Mischung. doch in Brandenburg jagt ein Bayer, dem die Sauen vertrauen – mit großem Erfolg.

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©Pauline von Hardenberg

Hubert Witt hat die Haare schön. Ein akkurater Bürstenschnitt umrahmt die entschlossene Miene des Bayern. Zweimal im Jahr geht er zum Friseur, eigentlich normal für einen Naturburschen. Das Besondere ist: Witt zahlt dafür nichts. Wieder einmal. Effzienz ist sein Credo. Er zahlt nichts für die Delikatessen, die er isst, und auf den fast 1.000 Hektar Jagdfläche, wo er sie besorgt, sieht es ganz ähnlich aus: Die Jagdbetriebskosten: niedrig, die Jagdpacht: gering, der Wildschaden: nahe null. Seine Wildbreterlöse übersteigen alle drei Kostenblöcke – addiert.

Das hängt mit seiner Persönlichkeit zusammen. Hubert Witt ist ein wissbegieriger Tüftler, ein Autodidakt, der viel gelernt hat im Laufe seines 25-jährigen Jägerlebens – unter anderem, wie man weit über 600 Sauen zur Strecke bringt.

Wildschaden vermeiden – das erfordert Planung

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©Pauline von Hardenberg

Als er das Revier Lugau vor über 20 Jahren nahe der Weltstadt Finsterwalde im Jahr 1992 erstmals pachtete, ahnte er nicht, welch eine nervliche Belastung es sein kann, wenn täglich das Sorgentelefon klingelt. Wenn aus der geliebten Jägerei mühsame Pflichterfüllung wird. Denn verdammt einsam kann sich das verzweifelte Warten auf kalten Maisäckern anfühlen, und bitter schmeckt die Niederlage gegen die grunzenden Geister der Nacht.

Auch Hubert Witt bekam die ganze List der Schwarzkittel zu spüren. Tausende von Euro zahlte er die ersten Jahre als Pächter seines „Traumreviers“ für den in Wiesen und Feldern entstandenen Wildschaden.

Etwa ein Drittel, zirka 300 Hektar der Fläche, bestehen aus Nadelwald, darunter ausgedehnte Dickungskomplexe. Der Feldanteil macht etwa 680 Hektar aus, derzeit wird auf etwa 200 davon Mais angebaut. In den ersten Jahren in Lugau versuchte Witt, seine Äcker während des Sommers durch Einzäunen vor Wildschaden zu schützen.

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©Pauline von Hardenberg