Der Lebenskeiler als Präparat – Wie geht das?

Nachziehen: Ist der Wurf nun fertig bearbeitet und exakt mit dem Rohling verklebt worden, werden am Wurfrücken mithilfe eines Schraubendrehers Vertiefungen gezogen. Kleine Arbeit – große Wirkung.

Verwandlung: Der Prozess vom Rohling zum Präparat ist feinstes Kunsthandwerk ©Redaktion JÄGER / Carsten Vogt

Wie Ihr Präparat vom Lebenskeiler aussehen soll?

Sie haben die Qual der Wahl, alle Möglichkeiten stehen Ihnen offen. Soll der Keiler liegen, stehen, sich in der Flucht befinden oder gerade brechen? Es besteht ebenso die Möglichkeit, nach Fertigstellung das Vollpräparat auf ein individuelles Podest mit Diorama zu stellen.

Kopf-Schulter Präparat vom Lebenskeiler

Haben Sie sich für eine Kopf- Schultermontage entschieden, so können Sie diese als Wandschmuck verwenden oder auf einem Podest oder Sockel befestigen. Des Weiteren ist jede natürliche Position des Stücks präparationsseitig auch machbar. Es entscheidet allein Ihr Geschmack.

Nachdem diese Fragen geklärt sind, nimmt der Präparator die Maße der Schwarte, um daraus einen maßgetreuen Rohling nach Ihren Wünschen zu erstellen. Es gibt diese Rohlinge natürlich auch bereits vorgefertigt zu kaufen. Dann jedoch passen sie wahrscheinlich nur ungefähr, und man ist an die Positionsvorgaben gebunden.

Vollpräparat vom Lebenskeiler? Kein Problem!

Es ist immer ratsam, die gesamte Schwarte zum Präparator zu bringen, auch wenn man kein Vollpräparat haben möchte, rät Mario Priedemann. Dadurch wird verhindert, dass zu kurz abgeschnittene Schwarten zur Verarbeitung gebracht werden. Eine Verlängerung ist zwar auch dann machbar, bedarf allerdings größerer Anstrengungen, sieht unnatürlich aus und verteuert im Zweifel das gesamte Präparat.

Hilfsmittel für den Präparator

Gänzlich ohne Hilfsmittel geht es auch in einem Präparationsatelier nicht vonstatten. Nach der individuellen Anfertigung des Rohlings werden Konturen von besonderer Bedeutung mit Zwei- Komponenten-PU-Schaum ausgekleidet, um das Stück Wild naturgetreuer nachbilden und dessen Gesamterscheinung nachahmen zu können.

Für die feineren Gesichtzüge um die Lichter herum sowie am Wurf und an den Wülsten kommt schließlich handelsüblicher Ton zur Anwendung. Dieser ist leicht formbar und wird nach dem Auftragen kurz mit Holzleim bestrichen. Dieses Bestreichen verhindert ein Austrocknen des Materials und in der Folge ein Abbrechen vom Rohling. Im Ergebnis bleiben die Konturen somit auf ewig erhalten.

Real: Man hat das Gefühl, als blicke man dem Bassen direkt ins Licht. Der Lebenskeiler beim Präparator - Kopf-Schulter Präparat eines reifen Keilers

Real: Man hat das Gefühl, als blicke man dem Bassen direkt ins Licht. ©Carsten Vogt / Redaktion JÄGER

Die Lichter entscheiden über ein gutes Präparat

Ganz besondere Bedeutung bei der Anfertigung von Präparaten liegt auf den Lichtern. Wurden an den Lichtern Fehler begangen, so hat dies katastrophal anzusehende Auswirkungen auf das gesamte Präparat zur Folge. Schließlich möchte der Erleger nicht ein Abbild des schielenden Löwen „Clarence” haben. Nichts anderes als eine naturgetreue Kopie des erlegten Keilers möchte der Schütze erhalten. Ebenso wie die Lichter ist auch das Gebrech eine Körperpartie, welche sehr viel Zeit zur Bearbeitung in Anspruch nimmt.

Das finale Ergebnis und eine bleibende Erinnerung

Das Ergebnis jedoch entschädigt für viel Friemelei und Sisyphusarbeit. Man muss schon eine tief liegende Ruhe haben und mit Liebe zum Detail werkeln, um hier erstklassige Arbeit zu erzielen. Fast wehmütig klingt Mario Priedemanns Aussage, dass er sich von jedem seiner angefertigten Präparate kaum trennen kann und er alle „am liebsten behalten möchte“.

Fertigstellung: Egal ob Kopf-Schulter- oder Vollpräparat, die dauerhafte Freude am persönlichen, ewigen Anblick dieses Keilers wird ungetrübt bleiben. Der Lebenskeiler beim Präparator - Kopf-Schulter Präparat eines reifen Keilers

Fertigstellung: Egal ob Kopf-Schulter- oder Vollpräparat, die dauerhafte Freude am persönlichen, ewigen Anblick dieses Keilers wird ungetrübt bleiben. ©Carsten Vogt / Redaktion JÄGER