SAUEN Ausgabe 02/2020 Vielfältige Sauenbejagung

Stand: 14. September. Da haben wir uns gerade erst an den Alltag mit Corona gewöhnt, und nun hält auch noch die ASP Einzug in unsere Reviere. Wir wussten immer, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte. Wir haben dennoch gehofft, dass der Kelch an uns vorüberzieht. Nur sechs Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt der Fundort des weiblichen Stückes, das stark verwest in einem Maisfeld gefunden und positiv auf die ASP getestet wurde – das Schreckgespenst jedes Schweinebauern und Schwarzwildpassionierten. Aber wir sind so gut vorbereitet wie kein anderes ASP-Erwartungsland. Wir haben Zäune gebunkert und den Ernstfall mit Statisten geprobt. Wir haben unsere pestgebeutelten Nachbarn beobachtet und studiert, wir konnten uns davon überzeugen, welche Maßnahmen sinnvoll und welche unnötig sind. Wir können das also schaffen!

Der Elektrozaun um die Kernzone steht bereits, ein Betretungsverbot für Feld und Wald ist erlassen und die Mähdrescher und Maishäcksler werden ihre Maschinenhallen vorerst nicht verlassen. 70.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche darf momentan nicht bewirtschaftet werden. Ein immenser Schaden, denn neben Verdienstausfällen droht einigen betroffenen Betrieben auch ein Futtermittelengpass. Ganz zu schweigen vom Stau in den Ställen. Schweine aus den gefährdeten Bereichen können nicht transportiert oder geschlachtet werden. Der Schweinefleischpreis ist ohnehin im Keller – das selbst von der ASP betroffene China hat, als Haupt-importeur deutschen Schweinefleischs, die Einfuhr gestoppt.

Noch beschränkt sich das Seuchengeschehen auf wenige Landkreise – helfen Sie mit, es dabei zu belassen. Verzichten Sie auf Reisen in ASP-Gebiete. Reinigen und desinfizieren Sie auch im heimischen Revier alle Jagdutensilien, insbesondere die Schuhe, oft und gründlich. Mit Wildäckern, Wühlschneisen und Suhlen (länderspezifische Bestimmungen beachten) lässt sich das Schwarzwild von großen Wanderungen abhalten und damit eine weite Verschleppung verhindern. Versuchen Sie, so viele Frischlinge des aktuellen Jahrgangs zu erlegen, wie sie nur können, am besten alle. Führende Stücke und Leitbachen sind aber nach wie vor unbedingt zu schonen. Lassen Sie keine Schwarzwildaufbrüche im Revier, und melden Sie um Himmels Willen jeden noch so kleinen Verdachtsfall unverzüglich. Dann schaf-fen wir das – da bin ich ganz sicher!

  • Vielfältige Sauenbejagung
    • Nachtjagd: Waidgerechter mit Wärmebild
    • Pirschjagd: Zielstöcke im Vergleichstest
    • Drückjagd: Auf enger Schneise
    • Keilerjagd: im Ausland
  • Wildschaden
    Denkbare Möglichkeiten der Risikominimierung
  • Wärmebildgeräte
    Drei erschwingliche Spitzenprodukte im Vergleichstest

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